"Der Wille versetzt Berge"

Hintergründe zur Buchentstehung

Der Tod meines Vaters führte dazu, dass ich vieles hinterfragte. Ich dachte über das Leben nach und über den Tod. Ich fragte mich, warum Menschen so unterschiedlich sind, warum wir die Wege gehen, die wir gehen, und warum manchmal so viel Unverständnis untereinander herrscht.

Ich wollte meine wahren Wurzeln kennen. Ich wollte jedes Detail aus meinem Leben wissen, alles, was mich geprägt hat, jedes einzelne Wort. Ich wollte nichts aus meinem Leben "verpasst" haben, nichts in Vergessenheit geraten lassen. Also kaufte ich mir ein kleines Ledernotizbuch und fing an, mein Leben von der Kindheit an Revue passieren zu lassen, um mir dazu Notizen zu machen.

Ich wunderte mich selbst, wie viele Erinnerungen dabei hochkamen. Sobald ich die Augen schloss, sah ich die Bilder meiner Kindheit und Jugend wieder. Es war fast, als ob sich mein Leben wie im Film vor meinen Augen abspielte. Je mehr Notizen ich niederschrieb, desto mehr bemerkte ich, dass ich geprägt war durch zwei unterschiedliche Kulturen und Lebensweisen.

So verstand ich peu à peu, wie schwer es ganz allgemein für die Menschen der beiden Kulturen war, Verständnis füreinander aufzubringen. Man kannte sich nicht im Detail und man kennt sich noch immer kaum. Oberflächlich wusste man über ein paar Sitten bescheid, aber woher sie kamen oder weshalb sie wichtig erschienen, konnten die wenigsten nachvollziehen. Gleichzeitig verstand ich, wie viel von beiden Kulturen mich selbst geprägt hatte und warum ich meinen Weg gegangen bin.

Jeder von uns schreibt seine eigene Geschichte. Mir wurde bewusst, dass ich meine Geschichte niedergeschrieben hatte. So entstanden aus den kleinen Notizen erste Kapitel und aus den Kapiteln am Ende mein Buch "Der Wille versetzt Berge". Es wurde die Geschichte (m)einer Integration und eine Betrachtung über mein Verständnis beider Kulturen. Gleichzeitig erzählte die Geschichte davon, was man alles erreichen kann, wenn man den festen Willen hat. Und davon, wie eng wir miteinander verknüpft sind.

Ich hoffe, dass ich durch mein Buch für etwas mehr Verständnis untereinander sorgen kann. Ich hoffe, dazu beizutragen, dass wir alle einen Schritt mehr aufeinander zugehen können. Dass wir uns besser kennenlernen und nicht die Gefangenen unserer Gedanken sind. Dass wir unseren Horizont erweitern und uns nicht einfach in eine Schublade packen und den Schlüssel weglegen. Eine Schlussfolgerung nahm ich für mich aus meinem Buch mit, als ich den letzten Satz im letzten Kapitel niederschrieb. Unser Leben ist zu kurz, um die kostbare Zeit, die uns zur Verfügung steht, mit Missverständissen und Streiterein zu verbringen, wenn wir die Wahl haben, unsere Zeit mit Liebe und Frieden verbringen zu können. Denn ich stellte fest, egal wie unterschiedlich wir sind, in der Not, wenn es darauf ankam, hielten wir über alle kulturellen Grenzen hinweg zusammen. Wenn wir heute tolerant sind, können wir morgen eine große Vielfalt in unserem Land haben.

 

Mehr dazu:  Infos zum Buch  Über die Autorin  

Titel:  Der Wille versetzt Berge
Autorin:  Nuray Çeşme

Verlag:  Dualedition
ISBN:  978-3-942585-03-3
EAN:  4-260225-210042

Ersterscheinung:  15.09.2016
Format:  Broschiert, 208 Seiten
Preis:  12,95 €